Freitag, 03.02.23 ab 20.00 Uhr 

Marc Copland Duo

Jazz

Vorverkauf via Reservix: 28,50€
30€ / ermäßigt 26€ / Young listeners special 16€

Daniel Schläppi: Bass

Marc Copland: Piano

Marc Copland und Daniel Schläppi sind beide erfahrene Meister des Duo-Spiels. Die lebenslangen Zwiegespräche von Copland mit seinen berühmtesten Gegenübern John Abercrombie, Dave Liebmann, Ralph Towner und Greg Osby sind legendär. Musikalisch von ebensolcher Qualität sind auch Coplands bisher einzigen Kooperationen mit Bassisten. Von Gary Peacock und Daniel Schläppi sagt er denn auch: Mit ihnen habe ich von Anfang an eine auf Intuition basierende Beziehung aufbauen können.

Ein Glück also, dass sich Marc Copland, der Klangmagier von Weltrang, und Daniel Schläppi 2010 überhaupt begegnet sind, als der renommierte Schweizer Bandleader und Bassist dank eines Kunststipendiums für ein halbes Jahr in die New Yorker Jazzszene eintauchen durfte. Marc bemerkte bald: “The communication and empathy between us seems very clear … You get a real nice feel on the bass!” Wie wahr, hatte es in diesem Duo doch gleich von Beginn an gefunkt! Nachdem die beiden einen herrlichen Frühsommer lang in Marcs Wohnzimmer zur Freude für sich gespielt hatten, nahmen sie ihren vielbeachteten Duo-Erstling auf, der 2012 erschienen ist und in der Fachwelt grosse Wellen geschlagen hat.

Seit dem fulminanten ersten CD-Release hat das Duo mehrere Europa-Tourneen gespielt, ein zweites Album veröffentlicht und als weiterer Höhepunkt ein Konzert in der JAZZ GALLERY in New York gegeben. Diese gemeinsame musikalische Geschichte hat das Zusammenspiel von Marc Copland und Daniel Schläppi in noch höhere Sphären katapultiert.

Daniel Schläppi und Marc Copland kreieren eine traumtänzerische Musik, lassen alles in der Schwebe und demonstrieren dabei ein Interplay der besonderen Art. Über Reduktion und Weglassung zur Essenz, könnte das Programm des Duos heißen. Bald bereitet ein magistraler Bass ein breites Bett für den unerschöpflichen Ideenfluss des betörenden Melodikers am Klavier. Bald wechseln die Rollen.

Copland, der Meister des Akkordischen, ist ein Magier der Vielstimmigkeit. Wenn er seine unverkennbaren Voicings ineinander verschachtelt und dann wieder überraschend auflöst, hat das etwas ungeheuer Somnambules – wie wenn man einem Schlafwandler beim unfehlbaren Balanceakt über den Hausfirst zuschaut. Dazu kommt sein unvergleichlich feiner, samtiger Anschlag und eine stupende Pedaltechnik. Das Resultat dieser Mixtur ist überwältigende Klavierkunst, welche die Hörenden in ein ätherisches Fluidum entführt und Raum und Zeit zu Klang verschmelzen lässt.

Im Repertoire sind Eigenkompositionen und selten gehörte Klassikern der Jazztradition, die unter den unter den Händen von Copland und Schläppi ein ganz eigenes Gepräge bekommen und klingen wie Oden an die Schönheit der wohlklingenden Dissonanz. Ob Jazzstücke frisch klingen, ist eine Frage der Gestaltungskraft und Risikobereitschaft der Interpreten. Wenn Marc und Daniel sich im Fluss der Inspiration treiben lassen, hört sich das an, wie das intensive spontane Zwiegespräch zweier Seelenverwandter.

Auf die Vita von Marc Copland, dem Klangmagier von Weltrang, braucht nicht im Detail eingegangen zu werden. Als Spätstarter am Klavier – sein Erstinstrument war das Saxophon – hat er sich in den letzten Jahren den Status einer erstrangigen Jazzberühmtheit erspielt, wie zwei unlängst produzierte ECM-Alben im Trio mit Gary Peacock und Joey Baron dokumentiert.

Daniel Schläppi hat in den letzten 14 Jahren 14 Alben als Leader, Co-Leader und Produzent herausgebracht, davon mehrere in Duo- bzw. schlagzeugloser Triobesetzung. Auf den CDs waren nebst Copland herausragende Exponenten der jüngeren europäischen Szene wie Jorge Rossy, Nils Wogram, Colin Vallon, Tomas Sauter und Domenic Landolf mit von der Partie.